(Beitrag von Hannah)
Pfadfinden ist politisch – wir haben also auch eine gewisse Verpflichtung, in der Gesellschaft für unsere Meinung einzustehen und aktiv zu werden…
Der 9. November ist ein geschichtsträchtiger Tag in der deutschen Geschichte – und leider nicht nur aufgrund freudiger Ereignisse wie dem Mauerfall 1989. Um an all die grausamen und traurigen Geschichten im Zusammenhang mit der NS-Zeit zu erinnern, bringen daher zahlreiche Bürger*innen seit einigen Jahren am 9.11. die „Stolpersteine Jenas zum Klingen“ mit Konzerten über die ganze Stadt verteilt.
So auch wir! An der Camsdorfer Brücke wird an den Todesmarsch erinnert, welcher 1945 von Buchenwald ausgehend dort vorbei verlief. An dieser Gedenkstätte im Grünen an der Saale gedachten wir dieses Jahr gemeinsam mit über 50 Zuschauer*innen und der Band „Die Jenaer Stadtmusikanten“ der Menschen, welche diesen furchtbaren Marsch miterleben mussten. Wir haben uns viele Wochen lang vorbereitet: Wir lasen Augenzeugenberichte von damals, führten ein Gespräch mit Till Noack (AK Sprechende Vergangenheit und Organisator des „Klang der Stolpersteine“) und stellten von Anfang an vor allem viele Fragen. Am 9.11. erinnerten wir dann mit einer Rede von Mattis, Zitaten aus den Augenzeugenberichten und musikalischer Begleitung an die Geschehnisse und schlossen alles mit gemeinsamem Schweigen ab – natürlich ganz in Pfadfindermanier am Lagerfeuer. Wir fanden es sehr wichtig, uns mit diesem Thema und dem Gedenken zu beschäftigen und das vor allem an alle weiterzugeben, denn wir sind uns einig: Wir müssen alles dafür tun, dass so etwas nie wieder passiert!