Am 5. März herrschte ab den frühen Nachmittagsstunden in der Diele und der Küche unseres Gemeindehauses an der Wagnergasse in Jena geschäftiges Treiben. Es wurden Tische und ein Pavillon aufgebaut, Kochlöffel geschwungen, Wände dekoriert und Technik geprobt. Neben der Aufregung um das Gelingen unserer Stammesversammlung hofften wir alle, dass trotz der hohen Coronazahlen am nächsten Tag alle Beteiligten einen negativen Schnelltest haben würden und die Versammlung wie geplant stattfinden könnte. Und so sollte es auch sein. Mit 16 Stimmberechtigten waren wir am nächsten Tag beschlussfähig.
Der 6. März begann für uns mit dem 9:30 Uhr Gottesdienst in unserer Kirche St. Johannes Baptist. Nach dem Gottesdienst trudelten alle am Gemeindehaus ein und nach einer aktivierenden Spielrunde im Freien und der Versorgung mit Kaffee, Tee und Nervennahrung eröffnete Mathias die Versammlung, die online von allen Mitgliedern mitverfolgt werden konnte.
Im Anschluss an einen geistlichen Impuls von unserem Diözesankuraten Eberhard, der uns daran erinnerte, dass unsere Siedlung erst vor zwei Jahren, wie ein kleiner Funke entstanden war und sich für viele mittlerweile wie ein Feuer anfühlt, das uns auch durch die letzten zwei Jahre getragen hat, folgte ein Rückblick von Mathias auf das erste Jahr unserer Siedlung. Die anschließenden Berichte unserer Wölflinge, Juffis und Pfadis aus dem Jahr 2021 ließen uns kaum glauben, dass die Zeit noch von Einschränkungen geprägt war. Zahlreiche Bilder und Videos und eine Live-Präsentation der Pfadfinder, die nebenbei auch als Küchenfeen für unser aller Wohl sorgten, erinnerten uns an viele schöne Treffen, die im letzten Jahr trotz ständiger Ungewissheit realisiert werden konnten.
Die weitere Moderation der Wahlen und der Anträge übernahm Doro vom Diözesanvorstand, worüber wir wirklich sehr froh waren! Unser Dank gilt Doro, Franz und Eberhard, die uns auch im Vorfeld mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben!
Als alle Ämter, vom Kassenwart bis zum StaVo besetzt waren, freuten wir uns auf das gemeinsame Mittagessen im Freien und die anschließenden Spiele. Die Diskussion und die Entscheidung über eingereichte Anträge, die für den Nachmittag angedacht war, zog sich dann tatsächlich bis in die frühen Abendstunden. Die Beschlüsse lassen erahnen: die kommenden Jahre werden für uns nicht langweilig! In unseren Diskussionen wurde deutlich, dass wir ein lebendiger Verein sind, in dem viele verschiedene Menschen ihre Meinung mit einbringen und der allen Beteiligten sehr am Herzen liegt. Das passt, wie ich finde, ganz hervorragend auch zu unserem Jahresmotto „Pfadfinden ist bunt“.
Gedankt wurde natürlich auch. Den Kindern und Jugendlichen, dem verabschiedeten Vorstand, den Eltern, den Leitern, den Moderatoren und hiermit auch der Gemeinde, in der unser schnelles Wachstum auf 60 Mitglieder einige Veränderungen mit sich brachte: Gruppenstunden mussten in den laufenden Betrieb integriert und das ständig wachsende Material untergebracht werden. Wir freuen uns darüber, dass unsere Anliegen und Bedürfnisse einen Weg in unsere Gemeinde gefunden haben und hoffen, dass wir zur lebendigen Gestaltung des Gemeindelebens beitragen können.
Gegen Abend war es dann so weit. Eberhard gratulierte uns zur Ernennung zum Stamm und überreichte uns ein Weltbundlilienbanner und einen Rüsthausgutschein, den wir ganz sicher im nächsten Jahr sinnvoll einsetzen werden. Anschließend verabschiedete unser neuer Vorstand alle Teilnehmer in der Hoffnung, dass es uns weiterhin gemeinsam gelingt, den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen viele schöne gemeinschaftliche Erfahrungen zu ermöglichen, die uns durch schwere Zeiten tragen können und uns allen ein Leben lang Hoffnung schenken mögen.
Das wünschen wir nicht nur uns, sondern auch den Menschen, die jetzt auf der Flucht vor Krieg und Aggression ihre Heimat verlassen mussten. Mögen auch sie Gemeinschaft und Zusammenhalt erfahren!
(Beitrag von Sarah)