Erst klang die Idee utopisch, dann haben wir es einfach gemacht:
Die Rover unseres Stammes hatten sich für dieses Sommerlager etwas Großes überlegt, denn auf Zeltlager fahren kann ja jede*r. Mitte August ging es nach Südschweden, um dort für eine Woche in Kanus über den zehntgrößten See Schwedens – den Bolmen – zu kreuzen.
Auf der Anreise wurde unser Feuer für die Fahrt ordentlich auf die Probe gestellt, als das Auto plötzlich eine Panne hatte und wir unsere Fähre verpassten. Im Gegenzug durften wir als spontan Gestrandete liebe Bekanntschaften machen und überwältigende Gastfreundschaft erleben. Das Feuer ging also nicht aus und so schaukelten wir einen Tag später über die Ostsee und durch die schwedischen Pilzwälder bis an den Bolmen – um uns ab dort für eine weitere Woche nur schaukelnd fortzubewegen.
Vier Kanus mit sechs Rovern und zwei Begleitenden, ausgestattet mit wasserdichten Tonnen und nur dem Nötigsten stachen also in See. Der See empfing uns mit Trinkwasser, sodass wir bei Bedarf unsere Trinkflaschen einfach aus dem Boot hielten statt unter den Wasserhahn. Jede Nacht landeten wir an einer anderen Insel oder Landzunge an, stellten Zelte auf und entfachten Feuer für das Abendessen. Daneben gab es immer viel zu entdecken, Blaubeeren zu sammeln, Angelversuche zu starten oder die aktuelle Tageschallenge zu erledigen. Manchmal nass, aber immer mit guter Laune und kreativen Ideen rockten die Rover so ziemlich alle Challenges und vieles darüber hinaus. Wenn wir Abzeichen verteilen würden, hätte wohl Alex das Abzeichen für Übers-Wasser-Laufen, Laura für In-jedem-Moment-das-richtige-Gadget-aus-der-Tasche-Zaubern, Raya für den schönsten Hut 😉, Elli für Feuer-aus-dem-Nichts-Machen, Esther für die größte Insektengalerie, Lucia für ihre Hängematten-Knotenkunde und Jakob für wilde Außenarchitektur aka Tarp-Konstruktionen verliehen bekommen – mindestens! Ihr wisst also jetzt, wen ihr fragen müsst.
Wir kamen sehr gemächlich voran und mal paddelten wir, mal segelten wir, mal ließen wir uns einfach treiben. Nach den ersten Nächten wichen die Zeltdecken dem Himmelszelt und das Feuerzeug dem Feuerstahl. Kein festes Dach über dem Kopf und kein fließend Wasser zu haben, nahmen wir gerne in Kauf. Denn dafür wurden wir entlohnt mit schwedischer Waldromantik, Kiefern im Wind, Abendessen vor den schönsten Sonnenuntergängen und unbeschreiblicher Stille, wenn wir den Sternenhimmel nach der Luftpumpe (ja dieses Sternzeichen gibt es wirklich!) absuchten und die Sternschnuppen sich jagten.
Es klingt kitschig und das war es auch. Gleichzeitig war es ein super lustiger Hike, der von spontanen Ideen und großem Tatendrang lebte. Danke an alle, die diese schöne, harmonische Fahrt möglich gemacht haben!
Bericht von Hannah Hoffmann
Guten Morgen liebe Rover, ich hab mich sehr gefreut als ich diesen Bericht gelesen und die schönen Fotos angeschaut habe. Meine Enkelin war mit von der Partie und jetzt kann ich mir sehr gut vorstellen das diese Fahrt ein echtes Erlebnis war. Mit allen Höhen und Tiefen und auch sehr schönen Erfahrungen auf der Hinfahrt. Vielen Dank für diesen tollen Bericht! Macht weiter so.
Gut Pfad
Ulla