Nachruf auf einen
Seelsorger – Pfadfinder – Freund
Markus Könen war nicht nur als Priester und Schulseelsorger des katholischen Gymnasiums in Heilbad Heiligenstadt eine geschätzte Person. Für uns war er auch Pfadfinder mit Kluft und Halstuch, der in Wanderschuhen zum Gottesdienst kam, ein geschätzter Weggefährte und Freund.
Umso unbegreiflicher erscheint uns die Nachricht von seinem viel zu frühen Tod am 17.12.2024.
Markus war bereits in seiner Heimatdiözese Essen von Jugend an Mitglied der DPSG und wurde im März 2009 zum Diözesankuraten der DPSG im Diözesanverband Erfurt gewählt. Er füllte dieses Amt bis November 2018 aus. Schon vor seiner Wahl war er uns als Kaplan mit Herz, Visionen und neuen Ideen bekannt.
Kinder und Jugendliche für den Glauben zu begeistern und die frohe Botschaft zu verkünden, das war es, was ihn ausmachte, wofür sein Herz schlug. Der gemeinsame Gottesdienst, der Gesang am Lagerfeuer, das gute und aufbauende Wort gegenüber seinen Mitmenschen waren ihm wichtig. Markus packte an und steckte mit seiner Lebensfreude und seinem Optimismus an.
In Gottesdiensten verwendete er häufig außergewöhnliche Symbole und verpackte seine Botschaft so, dass er den christlichen Inhalt in die Lebenswelt junger Menschen übersetzte. Beim Gottesdienst auf einem Georgslager brachte er als Aufhänger für seine Predigt einen Burgerkarton mit und sprach vom körperlichen Hunger und davon, dass wir uns, wenn wir Freunde einladen, oft zum Essen verabreden. Auch Jesus feiere Gemeinschaft beim gemeinsamen Essen. Gegen Ende seiner Predigt öffnete Markus den Burgerkarton: Es kam eine Hostie zum Vorschein. Damit machte er deutlich auf das zu schauen, was den wirklichen Hunger nach Nähe und Angenommensein stillen kann. Dass wir selbst zu Jesu Jüngern werden, wenn wir Mahl halten und uns auf ihn einlassen.
Markus verstand es, junge Menschen für den Glauben zu begeistern. Er ging oft andere Wege, um seiner Berufung als Seelsorger und Kurat nachzukommen, er opferte viel Freizeit und war immer erreichbar, wenn man ihn brauchte. Oft stand ihm der Schalk mit seiner Kölner Frohnatur im Nacken. Seine lebensbejahende Art steckte an.
Auch nach seinem Wechsel in sein Heimatbistum Essen im Jahr 2022 war es ihm wichtig, weiterhin Kontakt zu den Menschen im Eichsfeld und dem DPSG Diözesanverband Erfurt zu halten. Markus war dankbar, dass diese Kontakte trotz der Entfernungen weiter aufrecht gehalten wurden, und betonte dies immer in Gesprächen.
Das eigentliche Glück aber findet Ihr darin, dass Ihr andere glücklich macht. Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als Ihr sie vorgefunden habt.
Wenn dann Euer Leben zu Ende geht, mögt Ihr ruhig sterben im Bewusstsein, Eure Zeit nicht vergeudet, sondern immer Euer Bestes getan zu haben.aus dem Abschiedsbrief von Baden Powell of Gilwell, Gründer der Pfadfinder*innenbewegung
Lieber Markus, du hast mit deiner Art, deiner Begeisterung für die frohe Botschaft Gottes und deinem Blick auf deine Mitmenschen viele Spuren hinterlassen und Menschen berührt. So hast du die Welt ein Stückchen besser zurückgelassen, als du sie vorgefunden hast! Du hast uns inspiriert gut miteinander zu sein und gut miteinander umzugehen. Du hast Maßstäbe gesetzt: Für deine Freundschaft und deine vielen guten Taten sind wir dir sehr dankbar.
Ein letzter, herzlicher Gruß in die Ewigkeit: Gut Pfad – lieber Markus!
Im Namen des DPSG Diözesanverbands Erfurt
Christina Klaus, Diözesanvorsitzende 2011-2020
Für die Diözesanleitung des DPSG Diözesanverbands Erfurt
Dorothea Schümann, Diözesanvorsitzende
Franz Klingebiel, Diözesanvorsitzender
Thomas Rhode, Diözesankurat
Christoph Gunkel, Referent der Pfadfinder*innenstufe
Jeanna Spielberg, Referentin der Rover*innenstufe