Dass Wölflinge sowohl zu Fuß auch auf auf dem Zweirad gut drauf sind, stellte unsere Meute am Pfingstwochenende unter Beweis. Am Samstag morgen bewegten sich 15 Kinderräder entlang des Saaleradwegs von Jena/Gries bis zu unserem Lagerort, der Obermühle in Steudnitz. Sogar die zwei Pausen unterwegs wurden für die Stärkung von Körper und Geist genutzt: In Golmsdorf konnten wir die Dorfkirche von innen besichtigen und dabei Interessantes über die seit einigen Jahren laufende Sanierung erfahren, in Dorndorf nutzen wir das Kneippbecken am Stockborn. Nach dem Aufbauen der Zelte hatten die Kinder noch genügend Engergie, um gegen Abend über die historische Carl-Alexander-Brücke bis hoch nach Dornburg zu wandern, wo sie auf dem genialen Spielplatz tobten und vom Schlosspark hinunter einen Blick auf einen Großteil der zuvor zurückgelegten Fahrradstrecke werfen konnten. Da hatten sich die sieihren lange versprochenen Filmabend mit Asterix und Obelix aber redlich verdient (Eigentlich hatten sie ihn sich schon zuvor verdient. Denn es war der Preis einer Wette, weil alle alle Namen der Kinder ihrer Gruppe wussten).
Am Pfingstsonntag war ein Stationenlauf auf dem Henkelsberg bis in die Gegend von Rod geplant. Wegen Regen musste dieser ein wenig verschoben werden, aber mittags ging es dann um so motiverter bergauf. Die Wöflinge konnten so beweisen, dass sie „auch in Schwierigkeiten nicht aufgeben“. Und nach dieser Weise wurden auch die anderen Pfadfindergesetze an passenden Stationen oben auf dem Berg sinnlich erfahrbar. Von einem erneuten Regenschauer wurden wir just in dem Moment überrascht, als wir uns entschlossen hatten, auf einem überdachten Traktoranhänger mitzufahren, der uns zufälligerweise genau zum Zielort des Stationenlaufes brachte. Zum Glück kam gerade wieder die Sonne heraus, als wir uns dem Thema Pfadfinderversprechen gewidmet hatten und den Rückweg antreten konnten. Insgesamt waren wir inclusive der abschließenden Spielplatzpause in Steudnitz am Pfingstsonntag satte 6 Stunden unterwegs. Abends wurden die Vorsätze, die sich jeder als Pfadfinderversprechen vorgenommen hatte per Lötkolben auf Frühstücksbrettchen graviert, so dass man sich in Zukunft jeden Morgen daran erinnern kann und die „gute Tat des Tages“ nicht vergisst. Abschluss fand der Tag in einem etwas unkonventionellen Pfingstgottesdienst, der abends im Zelt gefeiert wurde. Die Teilnehmenden waren da bereits im Schlafsack.
Am Montag Morgen lernten wir den Ort unseres Lagers besser kennen. In der Obermühle lebt nämlich eine Gemeinschaft, die sich nicht nur um den Erhalt dieses historischen Gebäudes kümmert, sondern auch eine Solidarische Landwirtschaft betreibt, an der sich insgesamt 65 Familien beteiligen. Die Gärtnerin Maria zeigte uns die verschiedenen Pflanzen in den unterschiedlichen Entwicklungsstadien, die wir sonst meist nur reif und gepflückt vom Teller kennen. Die Rückfahrt mit dem Rad ging mittags dann sogar noch schneller als die Hinfahrt. Schließlich waren wir ja schon geübt.