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Siedlungslager in Neudietendorf

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„Wir wollen die Wölflinge hören, die Jupfis und die Pfadis. Seid ihr am Start? Wir sind am Start!“, so schallte es am 8.10. zum Auftakt unseres Siedlungslagers über den Zeltplatz des Pfadfinderzentrums Drei Gleichen in Neudietendorf, auf dem unser Vorbereitungstrupp schon am Vortag vier Missourizelte für 26 Kinder und Jugendliche und acht Leitende aufgebaut hatte. Die erste Gruppe reiste am Freitag gegen 16:00 Uhr in Neudietendorf an und wurde sofort als Küchenteam für den Abend rekrutiert. Nach dem Aufteilen der Zelte und einer kurzen Lagerplatzerkundung ging es an die Sparschäler und Schälmesser, mit denen knapp 12 kg Kartoffeln und Gemüse zu einer leckeren Kartoffelsuppe verarbeitet wurden. Beim Schnippeln wurde viel erzählt und gelacht und viele kleine Hände haben den riesen Berg an Gemüse gemeinsam besiegt. Mit der Ankunft der zweiten Gruppe gegen 19:00 Uhr dampfte es in den Töpfen und nach einer Begrüßungsrunde und dem ersten Schmettern des Lagersongs waren alle so hungrig, dass die Töpfe am ersten Abend gleich leer wurden. Im Anschluss an das Essen wurden Schlafsäcke und Isomatten ausgerollt, der neue Fußball mit einem gelungenen Hochschuss im angrenzenden Flüsschen „Apfelstädt“ versenkt und der Tag mit Geschichten und Gesang am Lagerfeuer abgeschlossen. Mit dem Satz: Gute Nacht, Gute Nacht, die Wölflinge gehen schlafen, die anderen bleiben wach.“ wurden unsere Jüngsten als erstes in die Zelte verabschiedet.

Je nach Ausstattung, verbrachten wir kuschelnd oder schlotternd die Nacht. Der erste Blick aus dem Zelt führte am Samstagmorgen nicht besonders weit. Bei richtig herbstlichem Nebel wurde das Lagerfeuer schnell entzündet und warmer Tee und Kakao gekocht. Nach dem Frühstück gab es einen Shuttleservice zur nahe gelegenen Burg Gleichen und auf dem Wanderparkplatz wurde sich warm gespielt, bevor wir den Aufstieg mit dem Ziel, eine flotte Seniorenwandergruppe zu überholen, in Angriff nahmen. Auf dem Burghof erwarteten uns schlotternd Joanna und Franka, die ein actionreiches Spiel für die Kinder vorbereitet hatten. Das organisierte Chaos in der Burg brach aus, als 26 Teilnehmer in Kleingruppen losstürmten, um die, ihrem Spielstand entsprechenden Zahlen, auf dem Gelände zu finden und mit dem Lösungswort auf der Rückseite der Zettel zurück zu den Spielleitern zu jagen. Dort mussten dann gemeinsame Aufgaben gelöst werden, bevor die Gruppe wieder würfeln und auf dem Spielplan vorrücken durfte. Mit dem Ende des Spiels brach die Sonne durch und die anschließende Burgbesichtigung und ein gemeinsames Picknick am Wanderparkplatz verbrachten wir bei strahlendem Sonnenschein. Gut gestärkt, wurde der Weg zurückgewandert und passend zur Vorbereitung des Abendessens traf die Wandergruppe erschöpft, aber fröhlich am Zeltplatz ein. Wer keinen Küchendienst hatte, oder sich auf die Andacht am Abend vorbereiten musste, verbrachte die Zeit am Feuer, beim Spielen oder genoss die Abendsonne. Um 18.00 Uhr trafen sich alle Teilnehmer am Versammlungsplatz. Dort verbrachten wir eine sehr schöne gemeinsame Zeit mit dem Nachdenken über König Salomo, der Gott mit dem Antritt seines Amtes, um ein weises Herz für seine Arbeit als König gebeten hatte. Nach einer zweiten Geschichte, in der die Reaktion eines Lehrers auf einen Diebstahl in seiner Klasse geschildert wurde, wurde uns allen sehr deutlich, was es bedeuten kann, mit weisem Herzen zu handeln. So können wir nur wünschen, dass es auch uns gelegentlich und vielleicht auch immer öfter gelingt, weise Entscheidungen in unserer Arbeit als Gruppenleiter zu treffen. Im Anschluss an die Andacht haben wir uns sehr gefreut, dass zwei ganz aufgeregte Wölflinge und ein Jupfi vor allen Anwesenden ihr Pfadfinderversprechen abgelegt haben und mit der Tuchübergabe in unsere Gruppe aufgenommen wurden. Danach gab es Nudeln mit roter Sauce, die uns vor der kalten Nacht nochmal so richtig von innen warm werden ließen =) und alle haben gut zugeschlagen. Trotz innerer Wärme sind in dieser zweiten Nacht die Wölflinge und die Pfadimädels geschlossen in den Gemeinschaftsraum auf dem Gelände umgesiedelt. Die sternenklare Nacht ließ eisige Temperaturen erahnen und so verbrachten nur einige harte Jungs und Leitende die Nacht in den Zelten.

Die Vorahnung sollte sich bewahrheiten. Am nächsten Morgen geriet der ein oder andere Frühstücksteller auf den vereisten Tischen ins Rutschen und wir waren uns schnell einig, dass das Frühstück am Lagerfeuer an diesem Morgen doch die bessere Wahl sei. Nach Morgenrunde und Frühstück wurden die Sachen gepackt und der Zeltplatz aufgeräumt. Alle packten mit an und so war es nicht verwunderlich, dass wir vor dem Aufessen aller Reste noch genügend Zeit für eine Runde „Evolution“ und eine gemeinsame Reflexionsrunde hatten. In manchen Punkten waren sich alle ziemlich einig: Über Bord kommt kaltes Wetter oder ein warmer Schlafsack in den Koffer. An Bord bleiben hoffentlich alle, die dabei waren. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen! Und so verbleiben wir mit unserem Lagersong im Kopf: „Gemeinschaft hier im Lager ist das was zählt, gemeinsam geht´s für uns durch die Welt.“

(von Sarah)

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